Zwischen Recruitern und Bewerbern hat sich scheinbar in den letzten Jahren eine besondere Art von Spiel etabliert. In den zahlreichen Ratgebern für Bewerber sind viele der üblicherweise in einem Einstellungsinterview gestellten Fragen nachzulesen, ebenso die möglichen bzw. idealen Antworten. Dabei entsteht in der Praxis immer wieder der Eindruck, dass sich die Bewerber bei der Beantwortung der Fragen tatsächlich an solchen vorformulierten, „idealen“ Antworten orientieren.
Allerdings greifen vermehrt auch Recruiter zu solchen Ratgebern, um sich solche Fragen zu eigen zu machen. Da kann der Eindruck entstehen, dass es im Einstellungsinterview nicht um Informationsgewinn geht, sondern darum, wer den Bewerbungsratgeber am besten kennt.
Auch und besonders in den „renommierten“ Ratgebern wird den Bewerbern suggeriert, es handele sich beim Einstellungsinterview um eine Frage-Spiel, wo der Recruiter eine Frage stellt, der Bewerber eine „ideale“ Antwort gibt und der Recruiter danach entscheidet, ob ihm die Antwort gefallen hat oder nicht. Danach stellt der Recruiter wieder eine Frage, der Bewerber gibt eine „ideale“ Antwort und der Recruiter prüft erneute die Qualität der Antwort.
Die Kunst des Nachfragens ist bei vielen Recruitern ein Buch mit vielen Siegeln und Bewerbungsratgeber sollte man am besten versiegeln.
NLP bietet Recruitern mit dem Meta-Modell der Sprache ein effektives Tool zur Informationsgewinnung, denn die Fragetechnik ist neutral und beschränkt des Recruiter nicht auf ERfahrungshorizonte.